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30.04.2025 10:06 Alter: 171 days
Kategorie: News DJJV, Aus- & Fortbildung, Breitensport, DJJV Aus- & FortbildungBreitensportDJJV

Trainerinnen und Trainer bilden sich in Bad Blankenburg fort - ihr Ziel: die Trainer-B Lizenz Profil: Gewaltprävention


Etwas verwundert, erstaunt oder auch interessiert beobachteten einige Besucher der Landessportschule in Bad Blankenburg eine offensichtlich orientierungslos wirkende Personengruppe, die schweigend und unbeholfen im großen Atrium des Gebäudes herumirrte. Was auf den unwissenden Betrachter wohl chaotisch wirkte und auch sicherlich einer gewissen Komik nicht entbehrte, hatte einen durchaus ernsten Hintergrund.

Bei der Personengruppe handelte es sich um die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Ausbildungsganges Trainer/in-B Breitensport Profil: Gewaltprävention des DJJV, die Einblicke und Erfahrungen zum Thema Erlebnispädagogik sammelten.

Aber von Anfang an.

13 Ju-Jutsuka aus Vereinen beheimatet im tiefsten Süden bis hoch in den Norden, haben sich in diesem Jahr den Erwerb dieser Lizenz zum Ziel gesetzt. Begleitet, unterrichtet und gefordert wurden sie von den hochqualifizierten Mitgliedern des Ausbildungsteams Barbara Eder, Walter Knör und Fritz Schweibold, die ihre theoretischen und praktischen Inhalte durch persönliche Erfahrungen und Erlebnissen sehr anschaulich zu vermitteln wussten. Die Ausbildung startete im Februar zunächst mit fünf Online-Seminaren. Hierbei wurden methodisch-didaktische Aspekte einer Übungsstunde oder eines Kurses beleuchtet, zudem pädagogisch-psychologische Aspekte als spezifische Kenntnisse zum Thema Gewaltprävention, angewandte Psychologie und Sozial- und Sonderpädagogik vermittelt. Der Unterricht in Präsenz begann dann am Ostermontag und endete am darauffolgenden Freitag - fünf spannende und ereignisreiche Tage lagen vor den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. In einer ausgewogenen Mischung aus theoretischen und praktischen Lehreinheiten vermittelten die Referenten das erforderliche Rüstzeug für eine erfolgreiche Kursgestaltung. Gearbeitet wurde im Unterrichtsraum, im Dojo, auf der Wiese der Sportschule oder während einer Wanderung auf den nahegelegenen Eberstein - mal aufgeteilt in einzelne Gruppen, mal in Szenarien-Trainings oder auch im Frontalunterricht. Zu den Inhalten gehörten unter anderem Kenntnisse zu Konfliktlösungsstrategien, zum Umgang mit schwierigen Teilnehmern, zur Stressbewältigung und Verhaltensoriginalität, zu Rhetorik, Motivation, Gruppendynamik und Selbstbehauptung, Deeskalationstraining sowie auch die eingangs erwähnte Erlebnispädagogik. Spannend gestaltete sich überdies der Austausch der Teilnehmerinnen und Teilnehmer untereinander, nicht nur im Unterricht, sondern auch im Anschluss in lockerer Runde bei dem ein oder anderen Kaltgetränk im Champions Pub. Einen besonderen Bonbon hatten sich die Referenten für den letzten Seminartag aufgehoben - den Bruchtest. Das spornte alle noch einmal an und die Gruppe ließ es ordentlich krachen. Die Aktion verfehlte ihre Wirkung nicht. Natürlich war es ein gutes Gefühl das Brett in mindestens zwei Teile gespalten zu haben - und wenn hochgraduierte und erfahrene Ju-Jutsuka sich über das Ergebnis so freuen, wie mag sich ein Kind oder ein Jugendlicher nach einem solchen Erfolg fühlen?

Dass diese Woche für alle etwas Besonders war, wurde in der Feedback-Runde am Freitag noch einmal klar herausgestellt. Großes Lob galt natürlich dem tollen Referententeam, da waren sich alle einig. Einigkeit herrschte ferner auch darüber, dass die Gruppe mit ihrem Zusammenhalt, ihrem Teamgeist und ihrer Motivation einen großen Beitrag zu der guten Stimmung und dem Gelingen der Veranstaltung beigetragen hat. Am treffendsten formulierte es ein Teilnehmer: „Ich wurde mir in der Woche mal wieder bewusst, was wir eigentlich für einen geilen Sport machen, den wir vermutlich alle aus den unterschiedlichsten Gründen angefangen haben und der so viel für verschiedenste Charaktere bietet: Selbstverteidigung, Leistungssport, Spaß und sogar Gewaltprävention. In dieser Kombination gibt es das so fundiert in keinem anderen Sport“.

In einem letzten Schritt müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im August mit der Vorstellung eines Praxisprojektes die Prüfungskommission davon überzeugen, dass sie wirklich das Zeug für das Wirken in diesem besonderen Bereich haben.

Mehr sei über die Ausbildung nicht verraten - wenn ihr mehr wissen wollt, nächstes Jahr ist wieder eine!

Text und Fotos: Hilka Verhoeven und Thomas Prill


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