Ju-Jutsu

Ju-Jutsu ist Selbstverteidigung und Zweikampfsport, der Elemente aus Judo (Würfe, Würge- und Festlegetechniken) und Karate (Abblocken, Schläge und Tritte) in sich vereint. Ju-Jutsu heißt übersetzt nachgebende oder auch sanfte Kunst. Die waffenlose Selbstverteidigung asiatischen Ursprungs wurde vormals Jiu-Jitsu genannt. Es geht darum, mit möglichst geringem Krafteinsatz und unter Ausnutzung der Bewegung und Kraft des Gegners Angriffe erfolgreich abzuwehren. 

"Ju" bedeutet "sanft", d.h. ausweichen, anpassen, nachgeben.

"Jutsu" bedeutet "Kunst oder Kunstgriff".

Ju-Jutsu ist also die Kunst, durch Ausweichen oder Nachgeben die Kraft des Angreifers zu nutzen und ihn damit zu besiegen. Falls erforderlich, kann ein Angriff aber auch in direkter Form, z.B. durch Atemi (Schock)-Techniken abgewehrt werden.

Über allen Verteidigungstechniken steht das "ökonomische Prinzip", also "mit dem geringsten Aufwand den größtmöglichen Nutzen zu erzielen". Alle Verteidigungstechniken können in weicher oder harter Form, mit vielen Zwischenstufen nach dem Prinzip der Verhältnismäßigkeit angewandt werden. Sollen Ju-Jutsu Techniken ihre volle Wirksamkeit zeigen, müssen die Prinzipien beachtet werden.

"Wirksamkeit" heißt nicht Kraft oder Gewalt, sondern richtige Technikanwendung und Ausführung. Nur so ist es auch kleineren oder Schwächeren möglich, sich gegen stärkere Angreifer erfolgreich zu verteidigen.

Das Training gibt Sicherheit im Alltag. Jeder Ju-Jutsuka lernt, wie er hinfällt, ohne sich zu verletzen. Und wenn man bedroht wird, weiß man, wie man sich wehren könnte. Ganz nebenbei werden beim Ju-Jutsu sämtliche Muskelgruppen trainiert. 

Für alle, die den Sport ein wenig ehrgeiziger angehen wollen, gibt es zwei Varianten. Wer gern an seiner Technik feilt, kann die Prüfungen ablegen und erhält je nach Graduierung eine neue Gürtelfarbe - von weiß über gelb, orange, grün und blau zu braun. Danach kommen die Meistergrade, erst schwarz, dann weiß-rot und rot.

Selbstverteidigung und/ oder Wettkampf

Neben der hauptsächlich auf Zweckmäßigkeit beruhenden reinen Selbstverteidigung wird Ju-Jutsu auch in verschiedenen Wettkampfformen ausgeübt.

Die Entwicklung

Im Jahr 1967 beauftragte das deutsche Bundesinnenministerium ranghohe Dan-Träger des Deutschen Dan-Kollegiums (u. a. Otto Brief, Franz-Josef Gresch, Werner Heim und Richard Unterberger) damit ein praxisbezogenes Selbstverteidigungssystem für den Einsatz bei Bundeswehr, Justiz, Polizei und Zoll zu entwickeln. Da man sich bei der Entwicklung dieses Systems überwiegend für die Verwendungen der so genannten „weichen“ bzw. sanften Techniken entschied, wurde der Name Ju-Jutsu für diese Neuentwicklung gewählt. Das System verbreitete sich allerdings sehr schnell auch im zivilen Bereich und wird heute in über 1.000 Vereinen des Deutschen Ju-Jutsu Verbandes e.V. (DJJV) für die effektive Selbstverteidigung trainiert.

„Ju-Jutsu" ist wohl die modernste Selbstverteidigung, die sich, anders als die "traditionellen Systeme", stetig weiterentwickelt. Dieser Trailer zeigt die vielseitigen Anwendungsformen, vom Wettkampf über Polizeitraining, Frauen-Selbstverteidigung bis zum Kindertraining.

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