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11.01.2020 17:50 Alter: 4 yrs
Kategorie: News DJJV, DJJV, Jugend, Nicht mit mir! DJJVJugendNicht mit mir!

Handlungsempfehlung "Nicht-mit-uns!" - dsj Stufenmodell


Prävention sexualisierter Gewalt (PsG) im Sport - Risikoanalysen innerhalb aller Ressorts wurden im Sportjahr 2019 durch die Jugend im Deutschen Ju-Jutsu Verband e.V. (DJJV) durchgeführt Als Motor für gesellschaftliche Themen zeichnet sich einmal mehr die Jugend im DJJV aus. Auf Initiative des Bundesjugendvorstands erfolgten die umfangreichen Risikoanalysen sowie Sensibilisierungen im Bereich PsG welche die sportart- bzw. organisationsspezifischen Bedingungen beschreibt, die die Ausübung von sexualisierter Gewalt begünstigen können. Bereits Anfang des Jahres wurden Kooperationsmöglichkeiten mit der Deutsche Sportjugend (dsj) besprochen, die im weiteren Verlauf zu einem Förderantrag führten. Als Expertenteam kamen folgende Lehrteammitglieder/-innen zum Einsatz: Matthias Huber (Lehrteam Jugend), Fritz Schweibold (Referent Gewaltprävention), Annemarie Besold (Arbeitskreis Gewaltprävention), Michael Korn (Vize-Präsident Jugend) und Tom Ismer (Jugendbildungsreferent) moderierten die Veranstaltungen bei Verantwortlichen der Ressorts Leistungssport, Jugend und Breitensport. Weitere fachliche Unterstützung erhielten wir von der dsj durch Elena Lamby und dem DOSB durch Meike Schröer. Die Risikoanalysen des Deutschen Ju-Jutsu Verbandes e.V. wurden im Format von Workshops (120 min.) und Erhebungsbögen in den Ressorts Jugend (in allen Teilbereichen: sportliche Jugendbildung, Jugendleiter/-innenausbildung, Kursleiter/-innenausbildung, Kinder- & Jugendlehrgänge), Leistungs- und Breitensport durchgeführt. Der Ablauf war zunächst, dass die Teilnehmenden (jeweilige definierte Zielgruppe) über die Aktualität und Notwendigkeit informiert wurden. Wichtige Punkte waren hierbei:
  • Rechtliche Vorgaben (bspw. Grundgesetz, Strafgesetzbuch, Bürgerliches Gesetzbuch)
  • Ethisch-moralische Grundsätze (gesellschaftlich-moralische Werte sowie Budo-Werte)
  • Staatliche Unterstützung und Förderung
  • Fachwissen zur Prävention sexualisierter Gewalt (Kompetenz) 
Die Teilnehmenden wurden darüber informiert, dass
  • die ethisch-moralischen gesellschaftlichen Gründe untrennbar mit unseren Werten im Ju-Jutsu Sport verbunden sind und somit die Präventionsarbeit elementarer Bestandteil unseres Wirkens sein muss
  • der Gesetzgeber sowie Förderer und Sponsoren mittlerweile Regelungen zur Prävention sexualisierter Gewalt im Sport fordern
  • staatliche Zuschüsse und Unterstützungsleistungen für Vereine/Verbände eine elementar wichtige Grundlage darstellen
  • Hintergrundwissen die Handlungskompetenz steigert
  • Handlungssicherheit in diesem Bereich eine Stressreduktion im Notfall ermöglicht
  • die Außenwirkung bzw. öffentliche Wahrnehmung sowohl einen weiteren wichtigen Baustein zur Prävention darstellt, als auch die Qualität unserer Vereine belegt
  • sich somit durch Präventionsmaßnahmen ein Mehrwert für alle Beteiligten ergibt
Anschließend wurde gemeinsam mit den Teilnehmenden eine Abfrage mit möglichen Folgen einer Tat für Betroffene, Täter/-in, Trainer/-in, Betreuer/-in, sonstige Beteiligte und den Verein/Verband durchgeführt. Das jeweilige Ergebnis wurde mit den Teilnehmenden reflektiert und strukturiert visualisiert. Nachdem die Teilnehmenden zur Thematik informiert und sensibilisiert wurden, konnte im weiteren Verlauf des Workshops der jeweilige Erhebungsbogen (zielgruppenorientiert) ausgefüllt werden. Die Ergebnisse der Erhebungsbögen wurden mit den Teilnehmenden diskutiert und erörtert. Im Anschluss wurden die Erhebungsbogen sowie die Ergebnisse der Workshops ausgewertet und in diesem Handlungsleitfaden zusammengefasst.
Wichtig ist für Vereine/Verbände, die eine Risikoanalyse durchführen und daraus ableitende Handlungsanweisungen erstellen wollen, dass 
  • im Vorfeld ein geeigneter Termin mit ausreichend Zeit festzulegen ist
  • der notwendige Personenkreis bestimmt wird (bspw. Vorstandschaft, Trainer/- innen, Betreuer/-innen, Helfer/-innen),
  • die Arbeitsanweisungen klar und verständlich definiert sind,
  • ein geeigneter und kompetenter Moderator/-in, idealerweise mit Erfahrungen im Bereich, PsG eingesetzt wird.
Im Anschluss der durchgeführten Risikoanalyse sind die Ergebnisse zu bewerten und in klare Handlungsanweisungen zu überführen. Danach sind alle Trainer/-innen, Betreuer/-innen, Helfer/-innen, Vorstandsmitglieder/-innen sowie die Sportler/-innen über die Ergebnisse zu informieren. Prävention sexualisierter Gewalt stellt eine Daueraufgabe dar, so dass künftig Maßnahmen (bspw. Fortbildungen, Anpassungen) durchzuführen sind. Der erste Workshop mit anschließender Risikoanalyse für das Ressort Jugend fand am 12.01.2019 in Koblenz im Rahmen einer Arbeitstagung in den Teilbereichen sportliche Jugendbildung, Jugendleiter/-innenausbildung, Kursleiter/-innenausbildung, Kinder- & Jugendlehrgänge statt. Teilnehmende waren der komplette Bundesjugendvorstand (Michael Korn, Fritz Schweibold, Marene Kazen, Niklas Martin, Enno Häberlein) sowie zuständige Mitglieder/-innen des Lehrteams der Jugend im DJJV (Besold, Ismer, Monno, Roßberg, Spili, Huber, Rastatter, Knauss). Für das Ressort Leistungssport fand am 11.05.2019 im Rahmen einer Bundeskadermaßnahme in Bad Blankenburg der Workshop samt Risikoanalyse mit folgenden Teilnehmenden statt: Präsidiumsmitglieder (Roland Köhler, Thomas Meyer, Patrick Wendt), Bundestrainer (Heckele, Breuer, Grimminger, Müller, Hartmann), Med. Team (Schürheck) sowie die aktuellen Kadersprecher/-innen (Paszkiewicz, Pommert) und Kaderathleten/-innen. Im Bereich Breitensport konnte das DJJV Kompetenzwochenende am 03.11.2019 in Bad Blankenburg als Veranstaltungsort genutzt werden, hier sind alle wichtigen Vertreter/-innen des Ressorts anwesend. Teilnehmende waren Vorstandsmitglied (Keckstein), Referentin Senioren (Beißner), Referent Menschen mit Behinderung (Prüßner), Referent Jiu-Jitsu (Schneider), Koordinator Polizei und Behörden (Louris) sowie ein Vertreter der Länder (Keckstein – Hamburg). Beteiligt im Rahmen der Vorarbeiten hat sich Referent Bundesprüfung (Dykow). Aus den Reihen des Präsidiums des DJJV fehlte lediglich ein Mitglied, aus dem Vorstand des DJJV fehlten lediglich zwei Mitglieder. Somit haben 2/3 der Verantwortlichen des DJJV an den Präsenzveranstaltungen teilgenommen. Die Risikoanalyse ist ein Teil eines Gesamtkonzeptes des dsj Stufenmodells, das bis Ende 2021 umgesetzt sein muss, da es eine notwendige Voraussetzung für die Weiterleitung von Zuwendungen durch die dsj ist. Die Jugend im DJJV hat bereits zum 31.12.2019 alle geforderten Punkte des dsj Stufenmodells erfolgreich umgesetzt und ist somit einer der ersten Spitzensportverbände die das Gesamtkonzept abgeschlossen haben. Im Zuge dieser zeitnahen, korrekten und nachhaltigen Umsetzung konnte eine Handlungsempfehlung in Form einer Broschüre mit dem Titel „Nicht-mit-uns!“ für andere Vereine, Landesverbände und Spitzensportverbände in Kooperation mit der dsj bereitgestellt werden. Die neue Broschüre „Nicht-mit-uns!“ sowie die Bereitstellung aller Materialien wie bspw.:
  • “Gesprächsprotokoll“ für den Verdachtsfall
  • 12 Goldene Regeln
  • Sexuellen Missbrauch erkennen
  • Was tun im Verdachtsfall?
  • Prävention kann vor Missbrauch schützen
  • Muster einer Meldekette
  • Textbausteine zur Aufnahme in Satzungen / Ordnungen „Kindeswohl“
  • Erhebungsbögen zu Risikoanalysen für verschiedene Teilbereiche
  • Plakat „Safe Sport“ DJJV
können kostenfrei als digitale Version unter <link internal link in current>[Broschüre_Nicht-mit-uns!] abgerufen werden. Die Broschüre ist als Printversion unter <link https: www.jujutsu.shop epages de_de internal link in current>[www.jujutsu.shop] kostenfrei zzgl. Porto bestellbar. Wir bedanken uns für das Vertrauen sowie der fachlichen und finanziellen Unterstützung bei der Deutschen Sportjugend für diese erfolgreiche Kooperation und bei allen Mitwirkenden. Korn/Ismer/Schweibold

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