Kategorie: News DJJV, Leistungssport
Europameisterschaft Gelsenkirchen 2024 - Para Jiu-Jitsu/Ju-Jitsu Inclusive Self-Defense
Doppel-EM-Gold und Doppel-EM-Silber für Deutschlands Para-Athleten
Para-Athleten aus Schweden, Österreich, Rumänien, Israel, Deutschland und Spanien kamen nach Deutschland und zeigten in den Disziplinen „Para Jiu-Jitsu“ und „Ju-Jitsu Inclusive Self-Defense“ ihr Können auf internationaler Bühne. Es war das erste Mal, dass Menschen mit Behinderung an den European Championship starten konnten. Ein Meilenstein für den Sport, für Europa - ein Meilenstein für den Deutschen Ju Jutsu Verband. Während der Para-Leistungssport in Brasilien und den USA bereits fester Bestandteil des Jiu-Jitsu ist, befinden sich die europäischen Länder derzeit noch im Aufbau. Die EM in Gelsenkirchen war ein wichtiger Bestandteil, um den Para-Sport dauerhaft bei Wettkämpfen auf nationaler wie internationaler Ebene zu etablieren.
Um faire Wettkampfbedingungen zu ermöglichen, werden die Sportler anhand der Art der Behinderung in verschiedene Klassen eingeteilt. Hierzu wurde unter anderem die Einteilung zur Klassifizierung der World Para Jiu-Jitsu Federation (WPJJF) herangezogen wie auch die Expertise eines besonderen Gastes aus Brasilien. Zur Premiere des Para Jiu-Jitsu in Europa machte sich Elcirley Luz Silva, Vorsitzender der WPJJF, auf die lange Reise nach Gelsenkirchen und stand für die gesamte Zeit der Europameisterschaft Athleten, Trainern, Referees und Zuschauern mit Rat und Tat zur Seite. Elcirley Luz Silva, selbst Betroffener, selbst Sportler mit Behinderung, setzt sich seit vielen Jahren weltweit für die Inklusion von Para-Athleten ein. Am Ende der EM wurde Elcirley für dieses Engagement von der JJIF geehrt. In einer emotionalen Ansprache erklärte Luz Silva, dass Menschen mit Behinderung bisher aus einer Stille heraus agiert haben. Er beendet den Satz und sagt: „Heute haben wir eine Stimme!“
Teil dieser Stimme waren auch vier Athleten aus Deutschland. Stephanie Biscan, Nike Hünecke, Christine Jahn und Yakup Mutlu sind die ersten Para-Leistungssportler im DJJV und sehen großes Potenzial für den Para-Sport in Europa. Stephanie erkämpfte zudem bereits im vergangenen Jahr bei den World Combat Games in Riyad, Saudi-Arabiens Hauptstadt, eine Goldmedaille.
Bei der Europameisterschaft gingen die Sportler in der Disziplin Para Jiu-Jitsu an den Start und konnten ihren Sport bei der heimischen Europameisterschaft gut vertreten. Nachdem sich die Para-Athleten unter Anleitung von Kathrin Herbst intensiv auf die EM vorbereitet hatten, ging es für alle direkt am ersten Tag zur Sache. Stephanie Biscan und Christine Jahn konnten sich in spannenden Kämpfen in ihren Kategorien jeweils die Goldmedaille und somit den Europameistertitel sichern. Nike Hünecke und Yakup Mutlu erreichten jeweils den zweiten Platz und fahren mit dem Vize-Europameistertitel nach Hause.
Und das ist nur der Anfang!
Mehr Bilder von der ganzen EM findest du hier.